Dank der vorherrschenden klimatischen Bedingungen kann Piešťany mit einer großen Vielfalt an Holzarten aufwarten. Inden städtischen Parks sowie auf dem gesamten Stadtgebiet sind viele lokale, aber auch seltene fremdländische Bäume beheimatet.
Neben einem ästhetischen Erlebnis bieten sie Einheimischen und Besuchern von Piešťany Raum für Erholung und Entspannung, tragen zu einer lebenswerteren Umwelt bei und runden die Atmosphäre der Kurstadt ab. Der Schutz und Erhalt dieser Naturschätze für die kommenden Generationen sollten zu einem selbstverständlichen Bedürfnis jedes Menschen werden.
Von den zahlreichen Bäumen der Stadt Piešťany erwähnenwir zumindest jene, die hinsichtlich ihres Ursprungs oder Erscheinungsbildes einmalig sind und in der Slowakei selten vorkommen. Ihre Schönheit und Einzigartigkeit sind unsere Aufmerksamkeit zweifellos wert.
Ahornblättrige Platane
(Platanus x acerifolia)
Diese bis zu 40 m hohen Bäume mit ausladender Krone sind gestalterisch sehr wertvoll. Die meist verbreitete „europäische“Platane ist eine Hybride der Westamerikanischen Platane und der aus Kleinasien stammenden Morgenländischen Platane. Hierzulande wird sie ungefähr seit 1835 gezüchtet. In der Slowakei erreicht diese Baumart mancherorts beträchtliche Ausmaße. Zu den Riesen reiht sich auch die auf der Rückseitedes Hotels Thermia wachsende Platane. Sie passt sich der Erwärmung aufgrund klimatischer Veränderungen optimalan. Die Platane verfügt über hartes Holz und charakteristische Borke, die sich in großen Platten abschält, wodurch auf dem Stamm ein interessantes „Flecken-Muster“ entsteht.
Tulpenmagnolie
(Magnolia x soulangeana)
Ihren Namen erhielt diese Hybride zu Ehren von Pierre Magnol, Leiter des französischen botanischen Gartens, in dem sie um das Jahr 1826 entstanden ist. Dieser sommergrüne große Strauch kommt auch als mehrstämmiges Bäumchen vor und kann eine Wuchshöhe von etwa 9 m erreichen. Die großen glockenförmigen Blüten haben je nach Art weiße bis purpurrote Farbe, die Blütezeit ist Mai. Die ältesten Sträucher neben dem Hotel Slovan tragen rosafarbene Blüten, die am Hotel Thermia Palace sind weiß. Die unebene rote Sammelbalgfrucht reift im September. Die Züchtung und Vermehrung dieser Bäume erfordert geschützte Flächen und floristisches Fachwissen.
Gewöhnlicher Trompetenbaum, auch Zigarrenbaum
(Catalpa bignonioides)
Majestätische Bäume mit großen dekorativen Blättern, weißen bis rosafarbenen Blüten und außergewöhnlichen Früchten in Zigarrenform. Katalpen sind zu jeder Jahreszeit wunderschön. Diese Bäume, die an Bachufern und inniedrigen Wäldern im Südosten der USA beheimatet waren, bürgerten sich auch in unseren Parks und Gärten, vor allem in naturgeschützten und warmen Lokalitäten, als Solitäreein. Der Trompetenbaum auf der Kurinsel wurde nach 1945 eingepflanzt. Seine drei Haupttriebe neigen sich in einem Winkel von ca. 45° zum Boden und bilden eine Art Tor, welches seit mehreren Jahrzehnten den Zugang zu den kleinen Thermalseen öffnet. Diese Art erreicht eine Wuchshöhe vonbis zu 15 m, sie blüht im Juli, die Früchte bleiben im Verlauf des folgenden Jahres am Baum hängen.
Gingko
(Ginkgo biloba)
Der Ginkgobaum gilt als das älteste „lebende Fossil“ auf der Erde und bildet seit knapp zweihundert Millionen Jahren einen Bestandteil der Vegetationsdecke. Bekannt ister ebenfalls als uralte Kultpflanze des Fernen Ostens undwurde in der Nähe von Siedlungen und Klostern gezüchtet. Diese Baumart kann bis zu 2000 Jahre alt werden. Nach Europa wurden die ersten Vertreter dieser Art um das Jahr 1730 aus China eingeführt und werden seitdem in vielen Gärten, Parks und Sammlungen als botanische Kuriositätmit hohem ästhetischem Wert gezüchtet. Die eleganten pyramidenförmigen Kronen erreichen eine Höhe von etwa 20 m, die Blätter färben sich im Herbst auffallend schön bananengelb. Zur Befruchtung der Samen ist die Nähesowohl der Mutter-, als auch der Vaterpflanze notwendig, die reifen, essbaren Früchte haben die Größe einer Kirsche. Der Ginkgobaum im Stadtpark, am Hotel Leier, ist etwa 90 Jahre alt.
Schwarzpappel
(Populus nigra)
Diese Baumart ist in ganz Mitteleuropa natürlich verbreitetund kommt ebenfalls auf anderen Kontinenten vor. Das natürliche Verbreitungsgebiet bilden Anschwemmungen entlang von Flüssen und Bächen. Obwohl die Schwarzpappelein, aus Sicht der Landschaftsgestaltung sehr wertvolles Holzgewächs darstellt, wurde sie im Verlauf des letzten Jahrhunderts durch verschiedene Hybride ersetzt. Diese mächtigen Bäume erreichen im Alter (etwa 80 Jahre) eine Höhe von 30 m. Zu den ältesten, sehr wertvollen „Gedenkbäumen“ gehören ursprüngliche Exemplare auf dem ehemals überfl uteten Gebiet in der Nähe der „Lodenica“ und des Campingplatzes, vor dem Hotel „Máj“ und im Umkreis der „Rymplerova važina“ in der Ortschaft Banka. Sie sind bis zu 150 Jahre alt, mit einem Stammdurchmesser von 4 bis 5 m.
Blasenesche, Rispiger Blasenbaum
(Koelreuteria paniculata)
Ein kleinerer Baum oder Strauch, dessen Heimat in trockenen Flusstälern Ostasiens liegt. In unseren Breiten erreicht er eine Wuchshöhe von 10 m. Interessant machen ihn neben den gefiederten, im Herbst rot gefärbten Blättern auch üppige, in den Sommermonaten Juni und Juli erscheinende rispige Blütenstände mit gelben Blüten sowie die rotbraunen, blasenförmigen Fruchtkapseln, die den gesamten Baum am Ende des Sommers bedecken. Aufgrund ihrer Farbenvielfalt ist die Blasenesche ein bevorzugter Allee- und Stadtbaum. Die schönsten Exemplare von Piešťany zieren die Kappelle vor der Kolonnadenbrücke.
Tulpenbaum, Amerikanischer Tulpenbaum
(Liriodendron tulipifera)
Diese wunderschöne, vielseitig verwendbare Baumart mit einer eleganten Krone erreicht eine Höhe von bis zu 40 m. Das uralte Gehölz ist aus den Kreideformationen bekannt. Aus Amerika wurde es dank seines gefärbten Holzes und des interessanten Aussehens bereits sehr früh (1663) nach Europa eingeführt. Die leierförmigen Blätter färben sich im Herbst goldgelb und die tulpengroße, gelb - grün - orange gefärbten Blüten (Blütezeit: Juni bis Juli) machen diese Baumart wertvoll für die Gestaltung von Parks und Landschaften. Der höchste Tulpenbaum von Piešťany befindet sich im Dreieck gegenüber des Eingangs der Kolonnadenbrücke.
Urweltmammutbaum, Chinesischersrotholz
(Metasequoia glyptostroboides)
Das chinesische Rotholz gilt als lebendes Fossil unter den Nadelbäumen und war zuvor nur anhand von paläobotanischen Funden aus verschiedenen Regionen der Welt bekannt. Im Jahre 1949 der Urweltmammutbaum im chinesischen Tal Schui - Sa wiederentdeckt und seine Samen wurden auch nach Europa versendet. Diese, der Zypresse ähnelnde, raschwüchsige Nadelbaumart erreicht eine Wuchshöhe von etwa 35 m. Die Belaubung erhält vor dem Abwurf eine wunderschöne Orangefärbung. Der Urweltmammutbaum zeichnet sich als feuchtigkeitsliebendes Parkgehölz aus. Diese botanische Seltenheit befindet sich am Ufer des Flusses Waag in der Nähe des Hotels Slovan und im Areal der Fachschule für Floristik.
Amerikanische Gleditschie
(Gleditsia triacanthos)
Nordamerikanisches Holzgewächs mit lockerer Krone. Seine Wuchshöhe erreicht bis zu 45 m. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören starke, braunrote Dornen an Stamm und Ästen, die bis zu 20 cm lang werden können. Sehr auffällig wirken zum Ende des Sommers seine violettroten sichelförmigen Samenhülsen mit flachen Samen, deren Länge 30 - 40 cm beträgt. In Europa wird die Amerikanische Gleditschie seit etwa 1700 vorwiegend in großen Parks und Alleen gezüchtet. In den Straßen werden ihre farbigen und kleinwüchsigen Kultivare angepflanzt. Einige Gleditschien wachsen im Stadtpark, auf der Rückseite des Hotels Thermia Palace sowie am Ufer des Nebenarmes der Waag.
Autor der Fotografien: Ľubomír Škorňák